Herstellung von Pellets - Vom Holzrest zum nachhaltigen Energieträger
Holzpellets sind eine der nachhaltigsten und effizientesten Heizalternativen und spielen eine entscheidende Rolle in der Energiewende. Sie werden aus Holznebenprodukten wie Sägespänen, Hobelspänen und Schleifstaub hergestellt und gelten als klimafreundlicher Brennstoff. Doch wie genau funktioniert die Produktion von Holzpellets, welche Rohstoffe werden verwendet, und warum ist ihre Herstellung so energieeffizient? In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf den Herstellungsprozess, die nachhaltige Rohstoffbasis und die Bedeutung der regionalen Produktion.
Herkunft und Zusammensetzung der Pellets
Holzpellets werden in erster Linie aus Nebenprodukten der Holz- und Sägeindustrie hergestellt. Statt diese Holzreste ungenutzt zu entsorgen, werden sie als Rohmaterial für Pellets weiterverarbeitet, was die Wertschöpfung innerhalb der Holzindustrie erhöht und eine nachhaltige Ressourcennutzung ermöglicht.
Die Zusammensetzung von Pellets sieht in der Regel folgendermaßen aus:
- ~90 % Sägenebenprodukte: Sägemehl, Späne und Holzverschnitt, die in Sägewerken anfallen.
- ~10 % Industrieholz: Nicht sägefähiges Rundholz aus der Forstwirtschaft, das für andere Holzverarbeitungen nicht genutzt werden kann.
0 % Altholz oder Waldresthölzer: Diese erfüllen nicht die Qualitätsstandards für Pellets und werden daher nicht verwendet.

Rohstoffverfügbarkeit in Deutschland
Deutschland verfügt über eine große Holzressource und eine hohe Sägewerksdichte, was eine breite Rohstoffbasis für die Pelletherstellung bietet. Obwohl Pelletfeuerungen in Deutschland derzeit etwa 3 Millionen Tonnen Pellets pro Jahr verbrauchen, entspricht dies weniger als 15 % des gesamten heimischen Aufkommens an Sägenebenprodukten und Industrieholz.
Der Großteil der in Deutschland genutzten Pellets stammt aus heimischer Produktion oder aus benachbarten Ländern. Importe aus Übersee spielen eine untergeordnete Rolle. Tatsächlich werden aktuell mehr Pellets aus Deutschland exportiert als importiert. In Zukunft könnte jedoch der Import nachhaltig zertifizierter Pellets aus Resthölzern eine zunehmende Rolle spielen.
Der Herstellungsprozess von Holzepellets
Die Produktion von Holzpellets ist ein gut strukturierter Prozess, der sich vereinfacht in fünf Schritte unterteilen lässt. Diese einzelnen Phasen sorgen für eine gleichbleibend hohe Qualität und Effizienz des Endprodukts:
Schritt 1: Anlieferung und Reinigung des Rohmaterials
Das Rohmaterial wird nach der Anlieferung auf Fremdstoffe überprüft. Verunreinigungen wie Metallstücke oder Steine müssen entfernt werden, da sie die Produktionsmaschinen beschädigen könnten. Schwergut- und Metallabscheider sorgen für eine gründliche Reinigung. Falls das Material noch zu grob ist, wird es in Hammermühlen zerkleinert.
Schritt 2: Trocknung des Holzes
Um eine effiziente Verbrennung mit minimalen Emissionen zu gewährleisten, darf der Feuchtigkeitsgehalt von Pellets nicht zu hoch sein. Frisches Holz enthält oft bis zu 50 % Feuchtigkeit, die vor der Weiterverarbeitung auf 8–12 % reduziert werden muss. Industrielle Trocknungsanlagen kommen hierbei zum Einsatz, oft wird dafür Abwärme aus Sägewerken oder Heizkraftwerken genutzt. Diese Energieeffizienz trägt dazu bei, dass die Pelletherstellung im Vergleich zu fossilen Brennstoffen nur einen geringen Energieaufwand erfordert.
Schritt 3: Zerkleinerung und Konditionierung
Nach der Trocknung werden die Holzreste weiter zerkleinert, um eine gleichmäßige Pelletstruktur zu gewährleisten. Ein dünner Wasserfilm wird aufgetragen, um die Holzpartikel geschmeidiger zu machen. Dies erleichtert die Verdichtung und verbessert die Qualität der fertigen Pellets.
Schritt 4: Pressen der Pellets - Ohne chemische Zusätze
Der eigentliche Pelletierungsprozess findet in einer Pelletierpresse statt. Hier werden die Späne unter hohem Druck durch eine Matrize gepresst, wodurch die typische zylindrische Form der Pellets entsteht.
Während des Pressvorgangs herrschen Temperaturen von etwa 45°C, wodurch das natürliche Lignin im Holz aktiviert wird. Lignin dient als natürliches Bindemittel, weshalb keine chemischen Zusatzstoffe erforderlich sind. Gelegentlich wird bis zu 2 % Stärke oder Mehl hinzugefügt, um die Festigkeit zu erhöhen.
Schritt 5: Abkühlen, Sieben und Verpacken
Nach dem Pressen sind die Pellets noch warm und müssen abgekühlt werden, um ihre Stabilität zu gewährleisten. Anschließend werden sie gesiebt, um feine Holzpartikel zu entfernen, die sonst die Verbrennungseffizienz mindern könnten.
Die fertigen Pellets werden entweder in Silos gelagert oder als Sackware verpackt. Lose Pellets werden mit einem Silofahrzeug zum Kunden geliefert und dort direkt ins Pelletlager „eingeblasen“.
In der nachfolgenden Grafik lassen sich die einzelnen Schritte im Detail veranschaulichen.

Energieeffizienz bei der Pelletherstellung
Ein großer Vorteil von Holzpellets ist ihr geringer Energieaufwand bei der Produktion. Vergleicht man die Herstellung mit anderen Brennstoffen, zeigt sich eine klare Überlegenheit:
- Pellets aus Sägespänen: nur 2,7 % Energieaufwand
- Pellets aus Rohholz: etwa 5,5 % Energieaufwand
- Erdgas: etwa 10 % Energieaufwand
- Heizöl: etwa 12 % Energieaufwand
- Flüssiggas: etwas 14,5 % Energieaufwand
Dieser geringe Energiebedarf wird durch die Nutzung von Abwärme aus Heizkraftwerken, kurzen Transportwegen und effizientem Materialeinsatz erreicht. Zudem leisten Pellets einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen, da sie aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen.

Fazit: Nachhaltige Energie mit Weitblick
Holzpellets sind weit mehr als nur ein Brennstoff – sie verkörpern eine kluge Nutzung natürlicher Ressourcen und stehen für nachhaltiges Heizen mit Zukunft. Als hochwertige Energiequelle, hergestellt aus Nebenprodukten der Holzindustrie, punkten sie nicht nur mit ihrer Effizienz, sondern auch mit einem umweltschonenden Herstellungsprozess, der auf innovative Technologien setzt.
Dank einer wachsenden Nachfrage und strengen Qualitätskontrollen werden Holzpellets auch weiterhin eine tragende Säule der erneuerbaren Energieversorgung sein. Wer sich für Holzpellets entscheidet, kombiniert effizientes Heizen mit spürbaren Kostenvorteilen und übernimmt gleichzeitig Verantwortung für den Klimaschutz. Die Zukunft gehört nachhaltigen Lösungen – und Holzpellets sind ein wesentlicher Teil davon.